Lesung Martha Fuchs
Am 6. Oktober fand im Städtischen Museum im Rahmen einer Wanderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück eine besondere Lesung statt: Auszüge aus einem langen Brief von Martha Fuchs an ihre in die USA emigrierte Tochter Gretel. Darin beschreibt Martha Fuchs detailliert und zum Teil drastisch das „Leben“ im KZ-Ravensbrück: den täglichen Kampf ums Überleben, den ständigen Begleiter Hunger. Sie schreibt über „Wohnbedingungen“, über Streit, aber auch über Solidarität. Eine Stimme bekommen diese Schilderungen von Lisa Hell, Yina Liu und Juliane Weber, unterstützt durch den Kurs 9/10 Darstellendes Spiel unter der Leitung von Julia Hömme und Stefan Lüttenberg und eingerahmt durch ein Ensemble unserer Orchester-AG unter der Leitung von Christine Ebeling.
„Ein ewiges Schandmal werden die Zustände in den Konzentrationslagern für die Naziherrschaft bleiben“, so Martha Fuchs. Dennoch oder gerade deswegen appelliert sie in ihrer Abschiedsrede als Oberbürgermeisterin von Braunschweig: „Der Frieden ist höchste und größte Tugend der Menschheit. Das haben uns die beiden Weltkriege in brutaler Deutlichkeit gelehrt. Darum müssen wir den geringsten Anfängen wehren, die dazu angetan sind, den parlamentarischen Gedanken und den demokratischen Staat zu ersticken.“ Mit diesen Worten und einem musikalischen „Dona nobis pacem“ beschlossen die Leserinnen den Abend.