Prämierter Jugendroman erstmals im Deutschunterricht
Im vergangenen Schuljahr haben Studierende der Germanistik an der TU Braunschweig gemeinsam mit Deutschlehrer Christian Kurze in der Klasse 7A ein spannendes Unterrichtsprojekt durchgeführt: Gemeinsam wurde der Jugendroman ‚Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte‘ der Autorin Dita Zipfel gelesen, der im Jahr 2020 den deutschen Jugendliteraturpreis gewann und damit erstmals für den Schulunterricht didaktisch und methodisch aufbereitet wurde. Das überaus erfolgreiche Projekt mündete in der Publikation eines Unterrichtsmodells in der Reihe ‚Einfach Deutsch‘ des Westermann-Verlages, in dem auch zahlreiche Arbeiten unserer Schülerinnen und Schüler veröffentlicht werden.
Der Roman handelt von der fast 13-jährigen Lucie Schmurrer, die zu Hause ausziehen will. Den neuen Freund ihrer Mutter hält sie einfach nicht aus. Um zu Bernie, der Ex-Freundin ihrer Mutter nach Berlin zu gehen, braucht sie eine Aufbesserung ihres Taschengeldes und gerät an Herrn Klinge, einen skurrilen älteren Herrn, der sie als Ghostwriterin für magische Rezepte anstellt. Klinge hält Obst und Gemüse für Körperteile von Fabelwesen und seine magischen Rezepte für so magisch, dass geheime Mächte hinter ihm her sind. Den Heartchup, einen Ketchup, der den ihn Essenden in einen verliebt macht, probiert Lucie natürlich selber bei Marvin aus. – Ein wahnsinnig lustiger und zugleich tiefsinniger Roman, der weltliche Probleme und phantastische Elemente zu einem echten Lesevergnügen vereint.
An dieser Stelle werden exemplarisch Arbeiten von Gaußschülerinnen und Gaußschülern vorgestellt, die im Verlauf der Unterrichtseinheit entstanden sind.
Blackout Poetry zum Thema Liebe von Lina Göttsche. Durch Streichungen oder Übermalen einzelner Wörter entstehen aus einem beliebigen Ausgangstext neue Texte. Die Kombination aus neuem Text und durch Streichung entstandener Bildsprache macht das Blackout Poem aus.
Der Roman ist illustriert und das Besondere an den Illustrationen ist, dass sie die Handlung nicht bloß unterstreichen, sondern selbst zum Teil der Handlung werden, indem sie zum Beispiel Gedanken von Lucie visualisieren. Die Schülerinnen und Schüler, wie hier Maike Keller, haben selber ihre Lieblingstextstellen illustriert.
Magische Rezepte wie den Heartchup – einen Ketchup, der verliebt macht – hat Klinge sich ausgedacht. Aber auch die Schülerinnen und Schüler haben Rezepte entwickelt, die magische Wirkungen entfalten und dabei dem sprachlichen Kompositionsprinzip von Klinges Rezepten folgen: Ähnlich wie das Originalrezept zu klingen und dabei die magische Wirkung erahnen zu lassen. Beispiele: French Flies, Jumpingions, Humpelmuse, Apfelschmus, Heiltrauben.
Die passende Illustration stammt von Max Meyerhoff.