Biologiekurs auf der Suche nach Neandertaler-DNA

Biologiekurs auf der Suche nach Neandertaler-DNA

Der Biologiekurs auf erhöhtem Anforderungsniveau des 12. Jahrgangs tauchte einen Tag lang in die molekularbiologische Forschungswelt am BioS Schullabor des Helmholtz-Zentrums in Braunschweig ein und vertiefte dabei Unterrichtsinhalte der Evolution und Genetik. Mithilfe von Restriktionsenzymen, der Polymerase-Kettenreaktion und Gelelektrophorese bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene DNA-Proben mit bereitgestellter Neandertaler-DNA aus der Abteilung für Evolutionäre Genetik des Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie in Leipzig zu vergleichen.

Zum Hintergrund: Das Max-Planck-Institut in Leipzig steht unter der Leitung von Svante Pääbo. 2010 gelang es Pääbo und seinem Team, eine erste Version des Genoms der Neandertaler aus Knochen zu rekonstruieren. Die Vergleiche des Neandertaler-Genoms mit den Genomen heutiger Menschen ergaben, dass moderne Menschen und Neandertaler vor rund 50.000 Jahren wahrscheinlich zusammentrafen und gemeinsamen Nachwuchs gezeugt hatten. In unserem Genom finden sich heute deshalb ca. zwei Prozent Neandertaler-DNA. Für die bedeutenden Schritte zur Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms erhielt Svante Pääbo 2022 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Die Ergebnisse unseres Kurses deuten tatsächlich auf das Vorhandensein von Sequenzen der Neandertaler-DNA im eigenen Erbgut hin. Neben vielen inhaltlichen Erkenntnissen zur Evolution des Menschen bleibt vor allem der Einblick in die molekularbiologische Forschung für den Kurs in ganz besonderer Erinnerung.