Exkursion nach Mittelbau-Dora

Am 28. Juni unternahmen unser 11. Jahrgang und eine 10. Klasse eine Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Mittelbau-Dora, ein KZ der NS-Diktatur in Deutschland. Im Verlaufe des 2. Weltkriegs suchte die deutsche Rüstungsindustrie nach vor alliierten Bombenangriffen geschützten Produktionsstätten. Aufgrund der geologischen Eignung für unterirdische Anlagen und großer Entfernung zu den Fronten wurde der Standort im Norden Thüringens gewählt.

Bevor der Rundgang über das Gelände begann, erhielt die Gruppe eine Einführung in die Entstehungsgeschichte des KZ. Weil das Lager nach Kriegsende weitgehend abgebaut wurde, erklärte und beschrieb der Museumspädagoge ausführlich den Zustand während der Nutzung. Besonders die Führung durch das erhaltene Krematorium ging vielen Schülerinnen und Schülern sehr nahe, da der Tod und die Schicksale der Häftlinge greifbar wurden. Nach der Führung durch die oberirdischen Teile des Lagers gingen wir unter Tage in die kilometerlangen Stollen, welche die Häftlinge unter unmenschlichsten Bedingungen ausbauen mussten. Es ist unvorstellbar, dass zehntausende Häftlinge in diesen Stollen zusammengepfercht arbeiten und leben mussten. Das menschliche Leid stand im Zentrum unserer Exkursion. Zusätzlich erhielt die Schülergruppe auch ausführliche Informationen zur Rolle der deutschen Arbeiterschaft und Zivilbevölkerung sowie zu der mangelnden juristischen Aufarbeitung der SS-Verbrechen in den Nachkriegsjahren. Der Besuch verdeutlicht eindrucksvoll das im Unterricht Gelernte anhand einzelner Schicksale und heute noch sichtbarer Spuren der NS-Verbrechen.