Abstand und Balkon(ien)
Wie wieder anfangen, nach dem Shutdown der Coronazeit Theater zu spielen? Im Homeoffice hatte der Kurs Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs von Susanne Reimnitz Recherchen zu Dadaismus-Aktionen angestellt und sich mit Formen der Performance auseinandergesetzt. Bei Wiederbeginn der Schule waren Abstand und Hygieneregeln zu wahren und zugleich die Unsicherheiten in der neuen Situation zu überwinden. Für viele allein schon sehr spürbar: Kann man auch mit Masken sprechen, geschweige denn Theater spielen? Tastend fielen die ersten Experimente auf Abstand auf dem Schulhof und in der Sporthalle aus: In Einzel-Improvisation mit Gegenständen, Beziehungsaufnahmen auf Distanz, Kontrasterfindungen, Szenenentwicklung mit reduzierter Akustik. Die Überprüfung der Wirkung und konstruktive Auswertungen gehörten dazu, denn schon sehr bald sollte die spielpraktische Klausur folgen.
„Abstand“ und/oder „Balkon“ waren die Themen des Kurses. Kleingruppen entwickelten hierzu Ende Mai Szenen mit performativen Anteilen, wobei neben Holzstangen und einem Zollstock nur wenige akustische Elemente verwendet werden durften. Die Erfindungen der sieben Teilgruppen gerieten erstaunlich vielfältig! Sie verdichten erkennbar Eindrücke und Erfahrungen aus der Corona-Zeit.