Hallo Mr Gott
„Hallo Mr Gott, hier spricht Anna“ – Bestimmt kennen die meisten das Buch mit diesem Titel oder seinen zweiten Teil „Anna schreibt an Mr Gott“. Kurz gefasst bestehen diese Bücher aus Notizen, die die 9-jährige Anna im London der 1930er Jahre als Straßenkind verfasst hat und die dann von ihrem zehn Jahre älteren Freund Fynn gesammelt, sortiert, kommentiert und veröffentlicht wurden. Annas Gottesbild ist dabei geprägt von einem persönlichen Bezug und liebevollen Besonderheiten. So trägt sie z.B. immer eine Murmel in ihrer Hosentasche, denn darin sieht sie Gottes Schöpfung der Erde als Kugel und kann so „Gott selbst in der Tasche haben“. Vor allem aber ist Mr Gott für Anna ein echtes Gegenüber, von dem sie sicher weiß, dass er sie genau kennt und liebt.
In heutiger Zeit ist es besonders schwierig geworden, Gott als echtes Gegenüber erleben zu können. Alle kirchlichen Großveranstaltungen werden abgesagt oder verschoben, und es ist zu befürchten, dass wir auf längere Sicht keinen Religionsunterricht in der Schule werden erteilen können. Unsere Religionslehrerinnen und -lehrer bedauern, dass sie sich in einer ganz besonderen Zeit nicht auf dieser Ebene mit ihren Gaußschülerinnen und -schülern austauschen können.
Wir alle müssen Gott suchen, ihn in die Tasche packen, sehen, wo vielleicht nur wir ihn sehen. Und irgendwie fehlt uns auch die Möglichkeit, unsere Fragen und Gedanken zu ‚Gott und der Welt‘ zum Ausdruck zu bringen. Aus diesem Grund haben wir die E-Mail-Adresse „Mr.Gott@gaussschule-bs.de“ eingerichtet, an die Ihr Briefe, Gedichte, Sorgen, Fragen und anderes im Sinne von „Hallo Mr Gott, hier spricht…“ oder auch anonym schicken könnt. Auch die Eltern, unsere Lehrkräfte und Mitarbeiter sind herzlich dazu eingeladen. Selbstverständlich ist diese Aktion freiwillig. Die Beiträge sammeln wir zunächst und öffnen das Postfach dann bei Gelegenheit, z.B. in der Vorbereitung eines unserer hoffentlich bald wieder stattfindenden Gottesdienste. Nach Durchsicht der Beiträge überlegen wir in kleiner Runde, wie wir damit umgehen. Eine Idee wäre z.B., die Werke zu bündeln und in einem noch festzulegenden Rahmen zu veröffentlichen. Dazu ist natürlich ganz wichtig, dass Ihr uns am Ende des Beitrags mit einer einfachen Unterschrift oder dem Vermerk ‚anonym‘ mitteilt, wie wir mit dem Beitrag umgehen sollen. Natürlich kann durch die E-Mail-Adresse des Absenders keine völlige Anonymität gewährleistet werden, wir versprechen aber, sorgsam damit umzugehen und bei eventueller Veröffentlichung in jedem Fall nochmals nachzufragen, ob die Freigabe noch gilt.
Gaußschülerinnen und -schülern, die lieber ein echtes Gegenüber haben möchten, können sich natürlich jederzeit auch persönlich an Ihre Religionslehrer wenden. Wir versuchen wie immer, Antworten oder Lösungsansätze zu finden. Außerdem befindet sich außen an der Schule ein Briefkasten, der bei dem Wunsch nach vollständiger Anonymität für Briefe genutzt werden kann. Also nur Mut und viel Spaß beim Schreiben! Wir freuen uns auf Eure Beiträge!
Kategorie: Projekte