Nachts im Museum
Ein Museumserlebnis der besonderen Art gestalteten die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs der Gaußschule in der Burg Dankwarderode. Wer gelangt schon abends ins Museum, wenn niemand mehr da ist, und geht durch Flure, Treppen und Räumlichkeiten, zu denen sonst niemand Zugang hat? Doch nach Toresschluss wird etwas lebendig, das sich so tagsüber nicht zeigt. Unter dem Motto ‚Nachts im Museum‘ haben sich die Zwölfjährigen mit der Mittelaltersammlung sowie Phasen der Entstehungsgeschichte der Burg Dankwarderode auseinandergesetzt. Unter unterschiedlichen Themenschwerpunkten haben sie im Unterricht der Fächer Geschichte, Musik, Kunst, Deutsch und Darstellendes Spiel sowie an Projekttagen Aspekte der regionalen Kunst- und Kulturgeschichte aufbereitet. Die über 100 Jugendlichen entwickelten in Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum, dem Staatstheater Braunschweig und dem Theaterpädagogischen Zentrum Präsentationsformen, die den Museumsbesuchern einen erlebnisreichen Gang durch die Burg ermöglichten. Sie schlüpften in die Rollen fiktiv gestalteter Figuren der Geschichte der Burg, über die Töchter des Architekten der Burg, Ludwig Winter aus dem 19. Jahrhundert, Nachtwächterkinder und Blumenmädchen bis hin zu Herzogin Mathilde. Fabelwesen, Ritter und belebte Statuen begegneten den geführten Zuschauergruppen. Ob Schwertkampf oder Tanz und Theater, eigene musikalische Kompositionen ausgehend von Exponaten und deren Darbietung sowie individuelle künstlerische Gestaltung von alten und neuen musealen Objekten – die Jugendlichen konnten in die Geschichte eintauchen und in der Gegenwart alternative museale Erfahrungen erproben, reflektieren und für Zuschauer in der Burg gestalten. Von Kulturmüdigkeit und Langeweile nichts zu spüren. Die Gaußschüler haben es mit viel Kreativität und Freude geschafft, dem Museum und der Geschichte als Erlebnis mit allen Sinnen auf die Spur zu kommen. Und sie boten den 200 Besuchern eine einmalige Chance, die Burg Dankwarderode auf eine ganz neue Art zu entdecken.
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