Der Neandertaler in mir?

Die Abstammung des Menschen und seine Verwandtschaft zu den Vorfahren, von denen es nur Fossilfunde gibt, stehen schon seit langem im Interesse der Forschung. Wissenschaftler versuchen, die evolutionäre Beziehung von Neandertalern und heutigen Menschen aufzuklären. 1997 gelang es, DNA-Fragmente aus Knochen eines Neandertalers zu isolieren und zu analysieren. Seitdem ist es möglich die genetische Verwandtschaft der heute lebenden Menschen mit dem Neandertaler zu vergleichen.

Der Biologiekurs 11 eA von Birgit Giffhorn ging für einen Tag im Biotechnologischen Schülerlabor des Helmholtz Institutes (BIOS Labor) der Frage nach, wie viel Neandertaler in jedem steckt.

Dazu isolierten sie die DNA aus den Mitochondrien der Mundschleimhaut mehrerer Kursteilnehmer und vervielfältigten diese DNA mithilfe der PCR-Methode. Im Anschluss daran wurde die mit spezifischen Enzymen geschnittene (Restriktion) DNA der Kursteilnehmer mit der Neandertaler-DNA im Rahmen einer Gelelektrophorese verglichen.

1-2,5 % der Europäer und Asiaten zeigen eine Übereinstimmung hinsichtlich der verglichenen spezifischen Neandertaler-DNA-Sequenz, während diese z.B. bei Afrikanern gar nicht zu finden ist. Das bedeutet, dass es eine Fortpflanzung zwischen den Neandertalern und den Vorfahren der heutigen Europäer gegeben haben muss. Auch bei unserer Untersuchung zeigte sich bei einer Versuchsperson ebenfalls das Vorhandensein dieser signifikanten DNA-Sequenz.

Der Tag im BIOS-Labor war ausgesprochen interessant und aufgrund der intensiven Laborarbeit auch sehr anstrengend. Die inhaltlich für das Abitur relevanten Themen wie Aufbau der DNA, PCR und Gelektrophorese sind jetzt keine abstrakten Inhalte mehr, sondern wurden durch die praxisnahe Vermittlung anschaulich. Vielen Dank an die fachlich fundierte Betreuung durch die Mitarbeiter des BIOS-Labors.